Paulus richet sich in diesen Briefen an die Hirten der Gemeinden. Papst Benedikt XVI. schreibt in seinem Jesus-Buch, Band I, S. 317 ff über den Guten Hirten:
„Nur in Gott und von Gott her kennt man den Menschen richtig. Ein Sich-Kennen, das den Menschen ins Empirische und Fassbare einengt, begegnet gerade der eigentlichen Tiefe des Menschen nicht. Der Mensch kennt sich selber nur, wenn er sich von Gott her zu verstehen lernt, und er kennt den anderen nur, wenn er in ihm das Geheimnis Gottes sieht.
Für den Hirten im Dienste Jesu bedeutet das, das er die Menschen nicht an sich, an sein eigenes kleines Ich binden darf. Das Sich-Kennen, das ihn mit den ihm anvertrauten „Schafen“ verbindet, muss darauf zielen, sich gegenseitig in Gott hineinzuführen, auf ihn zuzuführen; es muss so Sich-Finden in der Gemeinsamkeit in der Erkenntnis und der Liebe Gottes sein.“